Interview mit Dr. Christoph Schröter am 24.6.2012

 

Kurzübersicht 

Dr. Schröter eröffnet das Interview mit einem launigen Gedicht, in dem seine vier Wohnsitze in der Feuerbachstr. (früher Sedanstr.) vorkommen: Nummer 3, 5, 15 und 23.

Dr. Schröter ist Jahrgang 1935 und lebt von Geburt an in dieser Straße, also in der 5. Die Eltern sind 1932 in die 5 eingezogen; diese Wohnung nutzten die Schröters bis 1978 mit einer Miete von etwa 81,- DDR-Mark. In der Nummer 3 wohnten die Schröters dann von 1978 bis 1999, diesmal für 96,- Mark der DDR. Ein relativ kleiner Dachschaden wollte oder konnte die Kommunale Wohnungsverwaltung nicht den Mietern und den Handwerkern genehmigen, so dass letztendlich die Nr. 3 irgendwann unbewohnbar wurde. Von 1999 bis 2010 bewohnten das Ehepaar Schröter die Nummer 15, hier allerdings mit 1000,- Euro Miete, was lt. Dr. Schröter an die 50% der Rente ging. Wenn er sucht, findet er ggf. noch alte Mietverträge; er wird‘s versuchen.

Einquartierung hatten die Schröters nie, weil schon die Familie relativ groß war.

Dr. Schröter ist von Beruf Chemiker, hat in verschiedenen Werken gearbeitet, auch auswärts, um schließlich als Dozent in der HTWK bis zum Renteneintritt zu arbeiten.

Mit etwas Glück ersteigerten die Schröters 2010 in der Nr. 23 eine Wohnung und genießen heute als

Eigentümer das mietfreie Wohnen, allerdings bleiben die Nebenkosten als nicht unbedeutender Posten.

Die Schröters haben Freude an ihrer Wohnung und schätzen besonders die Küche, gibt sie doch einen satten Blick mitten ins Grüne.

Die soziale Struktur hat sich nach der Wende und nach der Sanierung des Viertels geändert, sagt Dr. Schröter.

Seit 1968 fuhr Dr. Schröter einen Trabant 601; sie hatten die Chance genutzt, das Auto auf Raten zu kaufen, was sicher ungewöhnlich, aber durch die Tätigkeit in einem Großbetrieb möglich war.
Frau Schröter hatte daheim 3 Jungs zu erziehen. Das Abzahlen gelang auch nur durch fleissiges Vermieten zur Leipziger Messe, wo natürlich auch sog. Westkontakte gern gemacht wurden.

Dr. Schröter kennt sich im Viertel sehr gut aus, besonders in der Waldstr., in der Jahn-Allee; er kennt alle Geschäfte von früher und fügt hinzu, dass sich auch nach der Wende die Struktur der Läden völlig geändert hat.

Als Wunsch äußert er, dass die Schule in der Max-Planck-Str. wieder in eine normale Realschule ‚verwandelt‘ wird. Auch das Parkplatzproblem kommt sofort zur Sprache, eigentlich fast unisono bei allen Interviewten.

Das Interview wurde geführt, als der Fussballclub RB noch in der 3. Liga war; es hat sich indessen bewahrheitet der RB eine erfolgreiche Mannschaft in der Bundesliga ist. Damit hat sich das Parkplatzproblem noch verschärft.

Als ein Restaurant , wo Herr Dr. Schröter gern mal mit seiner Frau Hannelore hingeht, nennt er das Mückenschlösschen, besonders die Erdbeerbowle hat es ihnen angetan.

Die Schröters sind Mitglieder der Thomasgemeinde; er ist gern Turmführer und lud die Inter-viewerin zu einer Turmführung mit einer Traumsicht auf die Stadt ein.

Die Schröters haben sich schon früher sehr um einen Schrebergarten bemüht (nach dem Krieg gab es das sog. Grabeland, wo interessierte Bürger ein Stück Land urbar machten, um die eigene Versorgung zu verbessern), sind aber nicht zum Zuge gekommen, auch weil er keine handwerklichen Fähigkeiten mit einbringen konnte. Schließlich haben sie sich im Vogtland ein kleines Haus gekauft, was ihnen viel Freude, aber auch viel Arbeit macht.

Interview: Paloma Bregenzer
Kurzübersicht: Peter Merzbach

Author: Redakteur_Geschichte

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