Der Frühling ist da

Von Katja Haß

Das Waldstraßenviertel ist ein grünes Wohngebiet. Aber nicht jeder Bewohner hat einen nutzbaren Hinterhof oder Balkon. Eine einfache Möglichkeit, auch in der Stadt selbst zu gärtnern, ist das Bepflanzen der öffentlichen Baumscheiben. Eine Baumscheibe ist der mit Erde gefüllte Bereich um den Stamm eines Baumes.

Vor einem Jahr habe ich selber das Gärtnern auf der Baumscheibe direkt vor meiner Haustür ausprobiert, weil mir die Straßenkreuzung zu kahl und langweilig vorkam. Trotzdem hätte ich das vielleicht nie gemacht, wenn nicht meine Tochter Experimente jeglicher Art lieben würde. Ich erinnere mich, wie peinlich es mir war, das Unkraut, Gestrüpp und den Müll zu entfernen. Ich kam mir dabei beobachtet vor, weil es noch wenige begrünte Baumscheiben im Viertel  gibt und die Autos nur einen halben Meter von uns entfernt vorbeifuhren. Das Experiment wagten wir mit einer bunten Blumenmischung.

Natürlich haben wir auch die Vorschriften der Stadt Leipzig im Internet dazu gelesen. Sie empfiehlt zum Beispiel Blumenzwiebeln, Stauden und Sommerblumen. Diese dürfen höchstens 70 Zentimeter hoch werden, damit die Sicht der Verkehrsteilnehmer nicht behindert wird. Außerdem darf der Boden nur bis 10 Zentimeter Tiefe bearbeitet werden, um die Baumwurzeln zu schützen. (www.leipzig.de, „Baumscheiben“ suchen).

Es war interessant, dem Samen beim Aufgehen und den Pflanzen beim Wachsen täglich zuzusehen. Die Bäume ziehen viel Wasser, so dass unbedingt am Anfang regelmäßig gegossen werden muss. Ich kenne „meine“ Baumscheibe jetzt so gut, dass ich weiß, dass da etwas wächst und sie eine beschattete und eine besonnte Seite hat. Unsere Blumenmischung war auf der einen Seite sehr klein und auf der anderen Seite riesig gewachsen. Dieses Jahr wollen wir es übri­gens mit verschiedenen Lavendelpflanzen probieren.

Foto: Uwe Haß

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