AG Kino- und Filmgeschichte 25. Mai: Mit Mantel, Degen und großer Klappe

Von Michael Zock

Vor der Sommerpause trifft sich die AG Kino- und Filmgeschichte noch einmal im Wonnemonat. Ich erinnere am 25. Mai ab 19 Uhr an ein Filmgenre, das in den frühen 1960er Jahren auch in Leipzig für ausverkaufte Kinos sorgte. Besonders, wenn sie bereits über modernste 70-mm-Film-Technik verfügten, wie die „Schauburg“ in Plagwitz. Die damals neuen, großen Vorführapparaturen sorgten für ein gestochen scharfes Bild auf der 8 x 20 Meter breiten Leinwand und klangvollen Mehrkanal-Stereoton. Das führte dazu, dass in diesem Kino 15 Wochen lang dreimal täglich Alain Delon als „Die schwarze Tulpe“ galante Abenteuer erlebte. Meist leuchtete es an der Kasse: Ausverkauft. Es war einer der besten Mantel- und Degenfilme, der noch heute im MDR ausgestrahlt wird. Jahre zuvor war in diesem Genre Jean Marais als „Der Gejagte“ und „Le Capitan“ zu sehen. Diese Produktionen kamen aus Frankreich und Italien. Interessanterweise sprang die DEFA auf diesen Zug auf und fand vor über 50 Jahren einen wunderbaren Hauptdarsteller, der anders als die populären Franzosen agierte, wenn er rief: „Mir nach Canaillen!“ Noch vor „Spur der Steine“ war das der Erfolg für das Multitalent Manfred Krug. Übrigens als Partnerin, attraktive Weiblichkeit gehörte immer zu Mantel- und Degenfilmen, engagierte man aus dem Leipziger Schauspielhaus die begabte Monika Woytowicz. Regie führte Ralf Kirsten, der Jahre zuvor mit Krug „Beschreibung eines Sommers“ gedreht hatte. Später liefen die legendären DEFA-Indianerfilme mit der Rothaut Gojko Mitic diesem Haudegen den Rang ab.

Ich werde übrigens immer mal im Viertel gefragt, wie man AG-Mitglied werden kann. Meine Antwort: Es gibt keine Aufnahmeprüfung, Sie müssen nur beim Bürgerverein zum entsprechenden Termin an die Tür klopfen. Wir sehen uns?

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